Die Umnutzung von alten Gebäuden und die Reaktivierung von Leerstand sind wichtige Maßnahmen, um Fläche zu sparen. Ein gutes Beispiel findet sich in Esselbach im Landkreis Main-Spessart. Trotz des schlechten baulichen Zustands des ehemaligen Gasthauses setzten sich die Akteure vor Ort intensiv mit dem Bestand auseinander.
Letztlich fiel die Entscheidung dafür, eine umfassende Sanierung des ortsbildprägenden und identitätsstiftenden Gebäudes in zentraler Ortslage durchzuführen. So wurde u.a. das Fachwerk aufwendig freigelegt und der Dachstuhl erneuert. Ergänzt wurde der Altbau durch einen modernen Anbau, der sich mit seinem steilen Dach und seiner schlichten Kubatur in das historische Ensemble aus Kirche, Pfarrhaus, Rathaus und Gasthaus stimmig einfügt und sich zu seinen fränkischen Wurzeln klar bekennt. Große Öffnungen im Neubau schaffen nun Ein- und Ausblicke. Verschiedenste Nutzerbedürfnisse werden mit unterschiedlichen Raumgrößen erfüllt. Die baulichen Maßnahmen wie auch die Gestaltung des Umfelds wurden über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) gefördert.
Die Gemeinde Esselbach hat durch diese Maßnahme nicht nur einen neuen Treffpunkt für ihre Dorfgemeinschaft geschaffen, sondern auch ihre Ortsmitte baukulturell und gestalterisch aufgewertet: So stehen alte und neue Bausubstanz wie selbstverständlich nebeneinander und schaffen einen Ort zum Wohlfühlen.
Ein Beitrag von Mirjam Räth,
Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken.